Kölner Klaviertrio – Presse
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Kölner Stadtanzeiger vom 3.11.2005
Schloss Frens, alljährlich ein Höhepunkt der Rundreise durch die
Schlösser der Region, war Schauplatz des Erftkreiszyklus.
von Claudia Valder-Knechtges
Bergheim-Quadrath-Ichendorf. Von Anfang an war der Erftkreiszyklus auf Schloss Frens willkommen. Mit ihrer spontanen Zusage hat Baronin Olga von Abercron seinerzeit sogar einen wichtigen Impuls gegeben, damit aus der Idee Realität wurde. Daran erinnerte Hans-Josef Lang bei seiner kleinen Dankansprache, die er nach dem Konzert an die Hausherrin richtete.
Besonders familiär war der Abend auch, weil im stimmungsvollen Salon der künstlerische Leiter der Konzertreihe, Günter Ludwig, musizierte. Seinen langjährigen Verdiensten fügte er diesmal eine überaus gelungene Darbietung mit dem „Kölner Klaviertrio“ hinzu. Diesem seit 20 Jahren international erfolgreichen Ensemble gehört Ludwig seit einiger Zeit an und bot mit Walter Schreiber (Violine) und Joanna Sachryn (Cello) ein Konzert aus einem Guss. Beethovens „Geistertrio“ op. 71,1 war der temperamentvolle Beginn.
Klanglich trumpfte das Trio derart auf, dass der Saal bis in den letzten Winkel von Musik und knisternden Spannung gefüllt war. Dem „geisterhaften“ Largo zumal lauschte man atemlos.
Dimitrij Schostakowitschs Klaviertrio, das zum Andenken eines Freundes komponiert und 1944 uraufgeführt wurde, ging danach unter die Haut; ein besonders tragisches, aufwühlendes Stück im ohnehin von Schmerz und Konflikten durchzogenen Werk des großen Russen. Die junge polnische Cellistin und der erfahrene Geiger setzten, sehr organisch zusammenspielend, schöne Streicherakzente, während Günter Ludwig am Flügel souverän und voller Spannkraft die Führungsrolle des Klaviers ausfüllte.
Nach der Pause bezauberte dann Brahms’ H-Dur-Trio op. 8. Auch hier kamen die lyrischen Momente nicht zu kurz – doch es dominierte das Kraftvolle, der große Zugriff. Insgesamt eine meisterhafte, sehr vitale Aufführung, mit der Günter Ludwig seinen Rang als Pianist einmal mehr bewies.
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