Kölner Klaviertrio – Presse
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Rheinische Post vom 9.1.2007
Wegberg (dome) Wie ein Orkan bricht die Musik los. Ohne Vorankündigung rast ein waghalsiger Unisono-Lauf durch das Beecker Vincentiushaus. Zwei Takte Hochspannung, dann beruhigt sich die Musik. Einige Takte lang lädt sie den Zuschauer zum Träumen ein, ehe sie sich wieder in den nächsten Lauf steigert und dem Publikum den Atem raubt. Musik der Spitzenklasse hatte „Opus 512“ zum musikalischen Jahresauftakt nach Beeck geholt. Das Kölner Klaviertrio stellte rund zwei Stunden lang drei Beethoven-Trios und zugleich seine eigene Virtuosität vor.
Neben technischer Präzision und perfektem Zusammenspiel überzeugten Joanna Sachryn (Cello), Walter Schreiber (Violine) und Günter Ludwig (Klavier) mit ihrem lebendigen Spiel. Mit viel Spaß an der Musik füllten sie Beethovens emotionale Werke mit Leben. Mal spielten sie zusammen, mal spielten sie Nachlaufen, immer spielten sie mit musikalischen Extremen in Ausdruck und Dynamik. Virtuos, schwungvoll und ausgelassen nahm das Trio das Publikum mit auf eine Reise durch Beethovens Welt: Weite Läufe in allen Stimmen, permanente Wechselspiele und die Gleichberechtigung der Instrumente sorgten für packende Momente.
Dabei ist das Trio auch eine Augenweide: Mal schwingt Joanna Sachryn im Takt der Musik mit, mal singt Walter Schreiber die Klavierpassagen lautlos mit, mal schauen sich die Musiker beim Spielen an und lächeln. Lebendig und anspruchsvoll erklang das „Geistertrio“ D-Dur ebenso wie das etwas forschere und kräftigere Trio Es-Dur. Als krönenden Abschluss präsentierten die Musiker das fast 40-minütige „Erzherzogtrio“. Über ein Wechselspiel zwischen Klavier und Streichern im ersten Satz, ein tänzerisches Scherzo und ein verträumtes Andante erreichte das Kölner Klaviertrio das finale Allegro, in dem die drei Musiker noch mal ihr ganzes Können zeigten und ein eindrucksvolles Konzerterlebnis schwungvoll und virutos beendeten.
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